Ursula-Schneider-Preis für studentische Abschlussarbeiten

Preisausschreibung 2024

Der Verein der Freunde des Museums der Arbeit (FdMA) vergibt für 2024 den „Ursula-Schneider-Preis“ für studentische Abschlussarbeiten, die sich mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeitswelten befassen.


Ursula Schneider (1943-2019) war Gründungsmitglied des Vereins der Freunde des Museums der Arbeit und langjährige Kuratorin am Museum der Arbeit. Der Preis soll dazu motivieren, arbeitsweltliche Themen in allen ihren Dimensionen in Studium und Forschung stärker zu bearbeiten.


Die Preisauslobung richtet sich an alle Studierenden, die eine Abschlussarbeit (Master/Bachelor) zwischen dem 1. Juni 2023 und dem 31. Mai 2024 an einer Hamburger Hochschule abgegeben haben. Es werden vier Preise ausgelobt, jeweils zwei in den Kategorien Master und Bachelor:


1. Preis Masterarbeit 2000 Euro
2. Preis Masterarbeit 1500 Euro


1. Preis Bachelorarbeit 1000 Euro
2. Preis Bachelorarbeit 500 Euro


Voraussetzungen für eine Bewerbung
Jede/r Studierende einer Hamburger Hochschule kann sich mit einer Abschlussarbeit der Kategorie Bachelor oder Master bewerben. Selbstvorschläge sind erwünscht, Bewerber:innen können auch von akademischen Betreuer:innen oder Mitgliedern des Vereins vorgeschlagen werden. Studierende Mitglieder des Vereins sind ebenfalls bewerbungsberechtigt, auch wenn sie nicht in Hamburg studieren.


Prämiert werden Arbeiten, die sich mit den Themen des Museums der Arbeit auseinandersetzen. Das Museum der Arbeit zeigt Industrie-, Technik- und Sozialgeschichte und stellt sich der Frage, wie sich Leben und Arbeiten in denletzten 180 Jahren gewandelt haben. Welche Auswirkungen hatte und hat der Prozess der Industrialisierung und der Aufstieg der Dienstleistungsgesellschaft? Welche dadurch bedingten umfassenden sozialen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen gab es für die Menschen, Gesellschaft und Natur? Wie wird sich dieser Prozess fortsetzen? Inhaltlich sollen sich die Arbeiten daher mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeitswelten und den sozialen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der Wandlungsprozesse befassen und anregend für die Arbeit des Museums sein.


Zur Bewerbung werden ausdrücklich nicht nur Verfasser:innen historischer, sozialwissenschaftlicher und museumsdidaktischer Arbeiten aufgefordert, sondern auch Studierende aus anderen Disziplinen, die sich mit den oben genannten Themen
befassen.

 

Bewerbungsverfahren
Bewerbungen, die elektronisch oder postalisch übersandt werden können, müssen enthalten:

  • Maximal zweiseitiges Bewerbungsschreiben (12 Punkt, 1 1/2 –zeilig, einschließlich Datum der Abgabe an der Hochschule und Nennung der Kategorie Master oder Bachelor)
  • Abschlussarbeit in elektronischer Form oder in dreifacher Ausfertigung gedruckt
  • Dokumentation des Abschlusses oder Gutachten der/s Betreuer:in
  • Einseitiges Abstract des Inhaltes der Abschlussarbeit (12 Punkt, 1 1/2 –zeilig)
  • Tabellarischer Lebenslauf

Die vollständigen Bewerbungsunterlagen – elektronische Bewerbungen bitte in einer Gesamtdatei - senden Sie bitte an:


Freunde des Museums der Arbeit e.V.
Wiesendamm 3
22305 Hamburg
mda-freunde@mda.shmh.de
www.freunde-museum-der-arbeit.de
Einsendeschluss: 1. Juni 2024


Ansprechpartner bei Rückfragen: PD Dr. Knud Andresen (andresen@zeitgeschichte-hamburg.de)
Die Preise werden auf einer öffentlichen Veranstaltung des Vereins Freunde des
Museums der Arbeit vermutlich im Oktober 2024 übergeben. Die Entscheidung der
Jury wird bis Mitte September 2024 erfolgen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Freunde des Museums der Arbeit e.V., Wiesendamm 3, 22305 Hamburg

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Freundeskreis des Museums der Arbeit hat Ursula-Schneider-Preis 2023 vergeben: Fachjury prämierte vier herausragende Abschlussarbeiten von Studierenden aus Hamburger Hochschulen

 

Der Freundeskreis des Hamburger Museums der Arbeit hat am 23. Oktober 2023 zum vierten Mal den „Ursula-Schneider-Preis für Bachelor- und Masterarbeiten“ vergeben. Für den Preis bewerben konnten sich Studierende der Hamburger Hochschulen, die sich in ihren Abschlussarbeiten mit Geschichte, Gegenwart oder Zukunft der Arbeitswelten befassten. Eine Fachjury prämierte zwei Bachelor- und zwei Masterarbeiten mit Preisen zwischen 500 und 2000 Euro. Der Preis ist nach Ursula Schneider, langjähriger Kuratorin am Museum der Arbeit, benannt. Der Preis soll Anreize für eine zukunftsorientierte akademische Ausbildung geben und die Bildungsarbeit im Museum inspirieren. Die Vergabe des Preises wird von der Hamburger Wilma-Krug-Stiftung unterstützt.

 

Kersten Albers, Vorsitzender des Freundeskreises: „Die vielen tollen Bewerbungen zeigen eindrücklich, wie kreativ und kompetent sich Hamburger Studierende mit Themen der Arbeitswelt auseinandersetzen und Impulse geben für neue Perspektiven. Der Preis wird auch 2024 diese Entwicklung würdigen und anerkennen.“

 

Prof. Dr. Rita Müller, Direktorin des Museums der Arbeit und Mitglied der Fachjury: „Die Vergabe des Ursula-Schneider-Preises erbringt immer wieder spannende und zum Teil überraschende Fragestellungen und Aspekte, die wir in der Arbeit des Museums zum Beispiel bei Sonderausstellungen gern aufgreifen. Wir freuen uns über dieses inhaltliche Interesse der Studierenden.“

 

1. Preis Masterarbeit: Ronja Oltmanns

Ronja Oltmanns beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit dem Hafenbau in Wilhelmshaven und der migrantischen Arbeit. Ihre Untersuchung wurde am Fachbereich Geschichte der Universität angenommen. Der Hafenbau wurde ab 1857 von der preußischen Marine organisiert, die Arbeiter mussten aus anderen Regionen geholt werden. Oltmanns wertet eine beeindruckende Quellenvielfalt aus und fragt klug nach Arbeitsbedingungen und Zuschreibungen. Dabei zeigt sich, dass weniger nationale Zuschreibungen gegenüber katholischen Arbeitern aus den östlichen preußischen Gebieten vorgenommen werden, sondern soziale Ausgrenzungen. Die Arbeit bietet weit über das Untersuchungsgebiet Wilhelmshaven hinaus grundlegende Erkenntnisse über Nationalisierungsprozesse und „Othering“ in den Arbeitswelten.


2. Preis Masterarbeit: Dilan Karataş

Dilan Karataş beschäftigt sich in ihrer Arbeit – eingereicht im Studiengang Urban Design an der HafenCity University – mit der Situation von wohnungslosen Frauen und welche Angebote seitens der Stadt Hamburg bereitgestellt werden. Diese Geschlechterdimension arbeitet sie mit Feldforschungen, Kartierungen und Experteninterviews mit in der Betreuung wohnungsloser Frauen tätigen Personen auf. Dieser mehrdimensionale Zugang wird klug komponiert und die Interviews mit den Care-Arbeiter*innen wird mit innovativen Kategorien ausgewertet. Die Jury war von der thematisch und gestalterisch hervorragend Arbeit überzeugt.


1. Preis Bachelorarbeit: Hilde Teichgräber

Hilde Teichgräber befasst sich mit der beruflichen Situation von Trans*personen. Die Arbeit wurde am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg angenommen. Teichgräber greift nicht Identitätsfragen auf, sondern untersucht in ökonomischer, soziologischer und juristischer Hinsicht die Situation von Personen, die eine Geschlechtstransition vollzogen haben. So trägt die Arbeit dazu bei, die Akzeptanz von Trans*personen in der Arbeitswelt zu erhöhen, die jetzt noch häufig Diskriminierungen und Mobbing ausgesetzt sind.

 

2. Preis Bachelorarbeit: Inga Mülheims

Inga Mülheims hat den Arbeitsbegriff auf ehrenamtliches Engagement ausgeweitet. In ihrer Untersuchung fragt sie danach, welche Rolle Emotionen für die Aktivist*innen von Fridays for Future spielen. Die am kulturwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg eingereichte Bachelorarbeit untersucht mithilfe von Interviews Emotionspraktiken. Mühlheims kann erkunden, wie Emotionen in Aktivitäten umgesetzt werden und wie wesentlich sie Vergemeinschaftungspraktiken in der Zusammenarbeit prägen. Sie zeigt auch eindrücklich, dass die von Fridays for Future vorgetragenen Forderungen nicht von Pessimismus, sondern von Optimismus und Gestaltungswillen geprägt sind.

 
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: PD Dr. Knud Andresen, Email: andresen@zeitgeschichte-hamburg.de 

Die Preisträger:innen des Ursula-Schneider-Preises 2023, von links: Ronja Oltmanns (1. Platz Masterarbeit), Dilan Karatas (2. Platz Masterarbeit), Hilde Teichgräber (1. Platz Bachelorarbeit), Inga Mühlheims (2. Platz Bachelorarbeit)
Die Preisträger:innen des Ursula-Schneider-Preises 2023, von links: Ronja Oltmanns (1. Platz Masterarbeit), Dilan Karatas (2. Platz Masterarbeit), Hilde Teichgräber (1. Platz Bachelorarbeit), Inga Mülheims (2. Platz Bachelorarbeit)